Kleine Produktionshinweise
Das Konzept
Wenn du das Gefühl hast, dass du dir deinen Text besser aufschreibst, schreibe nicht einfach drauf los und spreche dann den Text, sondern spreche deinen Text und schreibe ihn dann auf. Die Sprache die wir schreiben und lesen gelernt haben, ist eine andere als die, die wir sprechen und hören gelernt haben.
Also sprich wie du sprichst. Wenn du Text verwendest, dann notiere dir am besten Gedankenstützen oder Stichworte und keine Formulierungen.
Vermutlich ist das erzählen selbst kein Problem, du hast ja schließlich was gemacht und weißt auch was, vielleicht denkst du aber über den Einstieg nach.
Denke daran: Du kennst dein Projekt und kannst sofort von Details schwärmen. Dein Publikum hat keine Ahnung. Überfordere es nicht 🙂
Die Kamera
In der Regel hast du in deinem Handy eine Front und eine Rückseitige Kamera und die Frontkamera ist eigentlich immer die deutlich schlechtere. Wenn du eine andere Kamera hast, mit der du öfter arbeitest, nimm die Kamera mit der du am besten zurecht kommst. Eventuell solltest du aber nochmal in die Einstellungen schauen.
Der Nachteil bei der Kamera bei der Rückseite ist auch ihr Vorteil: Du siehst dein eigenes Bild nicht. Das ist der Nachteil, weil du das Bild auf dich nicht mehr von Hand scharf stellen kannst, es ist der Vorteil weil du nicht ständig an der Kamera vorbeischaust, weil die Kamera am Bildschirmrand angebracht und nicht dort, wo deine Augen hingelenkt werden.
Der einfachste Weg um alles zu haben: Mache das Video zu zweit. Jemand denkt nur darüber nach, wie Bild und Ton sind, jemand denkt nur darüber nach was er/sie erzählt. Dann kann die Kameraperson in Ruhe schauen, dass das Licht stimmt, Scharf stellen (bei den meisten Handy-Apps auf die Stelle tippen, auf die fokussiert werden soll, länger halten damit die Einstellung erhalten bleibt).
Die Bildaufteilung
Was über deinem Kopf passiert interessiert in der Regel nicht, also braucht es nicht ins Bild. Außerdem sollte dein Kinn nicht unten am Bildrand anstoßen. Denn wenn wir im Nachhinein deinen Namen einblenden, steht der sonst auf dem Mund. Dein Gesicht ist in den oberen zwei Drittel oder der oberen Hälfte des Bildes ganz gut aufgehoben, je nachdem, wie Nah du es möchtest. Bei den meisten Kameras oder Kamera-Apps kannst du dir eine Hilfslinien für die Drittel-Einteilung einblenden lassen.
Ton
Eingebauten Kamera/Handymikros tun in der Regel ihren Dienst, aber nicht viel mehr. Wenn du aber zum Beispiel ein Ansteckmikrofon hast, macht das deine Aufnahme deutlich besser. Bei den Handymikrofonen solltest du außerdem schauen, dass das Mikrofon nicht durch die Handyhülle oder etwas anderes verdeckt ist (Beim iPhone ist z.B. ein Mikrofon zwischen Kamera und Blitz versteckt).
Licht
Die Kamera will fühlt sich dann Wohl, wenn es uns langsam zu hell wird. D.h. im normalen Raum wollen wir in der Regel ein bisschen zusätzliches Licht machen.
Das Licht sollte dahin fallen, wohin es etwas zu sehen gibt. Das ist in der Regel das Gesicht. Nicht gut ist zu heftiges Licht von oben (Schatten: Augehöhlen werden Schwarz, Nase macht Schattenbart) oder am schlimmsten von hinten.
Wenn du eine Lampe hast, die zwar schön Hell ist, dir aber zu Grell ist, helfen Papiertaschentücher. Sie machen das Licht angenehmer sowohl für dich, wenn du angeleuchtet wirst, als auch für das Bild (Schatten sind weniger hart). Wenn das Taschentuch zu viel Licht wegnimmt (was es vermutlich tut) zerlege es in einzelne Lagen. In der Regel bist du mit einer oder zwei Lagen gut dabei.
Technisch-Formales
- Format: 16:9 Querformat
- Mindestenstauflösung 1920×1080
- 30 Bilder pro Sekunde.
- Länge: maximal 90 Sekunden Inhalt. Die Aufnahme darf gerne noch 5 Sekunden Vorlauf und 5 Sekunden dahinter haben, in denen du nur dasitzt.
- Upload auf ???
Wenn du technisch aufrüsten willst
Falls du Spaß daran hast und dir ein paar Hilfmittel zulegen willst, hier ein paar günstige kleine Tipps – aber auch nur dann, für das Videotagebuch musst du natürlich nichts extra kaufen.
- App: FiLMiC Pro (iOS). Erlaubt auch Aufnahmen mit europäischen Bildwiederholraten (25/50Hz), kann Focus Peaking, Zebra etc einblenden, erlaubt bessere Aufnahmequalität und mehr Möglichkeiten die Kamera einzustellen
- Ansteckmikrofon: Rode SmartLav+. Kleines Ansteckmikrofon für’s Smartphone (4-Pol Klinke) mit recht ordentlichem Preis/Leistungsverhältnis
- Mikrofonadapter: iRig Pre. Erlaubt es professionelle Mikrofone mit XLR-Anschluss an dein Smartphone (4-Pol Klinke) anzuschließen. Außerdem kann das Mikrofon mit Phantomspannung versorgen